Source : Super Illu.de - 28 octobre 2009
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27 Jahre nach Romy Schneiders Tod verkörpert die Schauspielerin Jessica Schwarz die Film-Ikone. Beim "STARVISIT" in Offenburg spricht Schwarz offen zu SUPERillu über ihre Ängste, den Mythos Romy und ihre Konkurrenz. Von Katja Schäfer
Sie spielen in der ARD die "Romy". Wie haben Sie eigentlich reagiert, als Sie hörten, dass Sie Romy in ihren Erwachsenenjahren verkörpern sollen ?
Ich bin in Tränen ausgebrochen, was jetzt allerdings ganz schön dramatisch klingt. Es war natürlich für mich eine Überraschung, und auch eine große Ehre, dass ich die Rolle angeboten bekommen habe. Es wurden ja auch mehrere Namen unter anderem Marie Bäumer oder Sarah Biasini genannt, an die auch ich gedacht habe, als ich von dem Projekt hörte. Deshalb war ich dann doch etwas überrumpelt, dass die Wahl auf mich gefallen ist.
Ist es eine besondere Herausforderung eine Person zu spielen, die wirklich existiert hat?
Ja, das ist es. Vor allem, wenn man sich klarmacht, dass es Menschen gibt, die sie persönlich kannten, mit ihr gelebt haben und natürlich auch wegen der Zuschauer, die ihre Romy geliebt und verehrt haben. Jeder hat sein Bild von Romy Schneider und da fragt man sich natürlich, wie man dieser Frau, diesem Bild der Romy Schneider gerecht werden kann? Da fängt man an zu überlegen, was man selbst von ihr weiß. Ich als Schauspielerin muss dann hinter diesen Mythos blicken, um an die Person heranzukommen. Solch eine Möglichkeit zu bekommen, ist eine wunderbare Erfahrung.
Das Leben der Romy Schneider wurde jahrzehntelang nicht verfilmt, man traute sich nicht heran. Haben Sie nun Schiss, dass der Film das Publikum nicht überzeugt ?
Natürlich. Nach der ersten Presse-Vorführung wusste ich : Jetzt kommen gleich die Journalisten mit ihren Fragen... Ich bin im Hotelzimmer auf und ab getigert und habe bestimmt eine Schachtel Zigaretten vor Aufregung geraucht. Ich habe die Crew ständig gefragt, wie der Film, meine Leistung aufgenommen wurde und was nun auf mich zukommen würde. Da war eine große Angst, versagt zu haben. Dann spürte ich aber eine große Erleichterung, da es wenig kritische Stimmen gab - aber sehr viele positive. Ich habe sogar schon nachgebohrt, was den Journalisten denn nicht gefallen hat...
Haben Sie Gelegenheit gehabt, mit Romys Tochter Sarah Biasini oder deren Vater zu sprechen ?
Nein, diese Möglichkeit gab es nicht, weil Daniel und Sarah Biasini in ein anderes Romy-Projekt involviert waren und daher nicht viel von unserem Projekt erfahren haben oder sich dazu äußern durften.
Waren Sie mal am Grab von Romy ?
Nein ! Es gab mal eine Überlegung, aber ich möchte lieber, wenn der ganze Trubel vorbei ist, ihr Grab besuchen.
Haben Sie das inzwischen abgesagte Projekt mit Yvonne Catterfeld als Konkurrenz wahrgenommen ?
Man kam natürlich nicht daran vorbei, nicht darüber nachzudenken, aber ich hatte auch extrem viel mit meiner Vorbereitung auf die Rolle zu tun. Daher gab es bei mir nicht dieses Konkurrenzdenken, denn ich habe mich rein auf Romy Schneider konzentriert. Darum habe ich mich gar nicht erst gefragt, ob sie vielleicht hätte besser sein können. Es war ja auch ein anderes Drehbuch, ein anderes Budget, ein anderes Medium. Es hätte ja auch spannend sein können. Schließlich sind sowohl Romy Schneider, als auch Yvonne Catterfeld und auch ich Autodidakten und haben alle nicht die Schauspielschule besucht. Und jeder von uns ist seinen Weg gegangen und musste um Anerkennung und Bestätigung kämpfen. Aber alles ist möglich. Ein direkter Vergleich hätte spannend sein können.
Haben Sie als Kind auch "Sissi" geguckt ?
Klar ! Meine Schwester und ich durften zwar nicht so viel Fernsehen schauen gucken.(RAUS !!! ersetzen durch „schauen“) Aber die "Schwarzwaldklinik" und "Sissi"«, was ja immer zur Weihnachtszeit lief, durften wir schon schauen.
Hat Sie die Rolle reifer gemacht ?
Ja, die "Buddenbrooks" und "Romy" haben mich tatsächlich reifen lassen. Vielleicht hat das damit was zu tun, dass ich mit über 30 Jahren mehr zurückblicke. Ich denke, man lässt sich dann auch nicht mehr so schnell die Butter vom Brot nehmen und wählt dann doch eine andere Herangehensweise an die Rolle. Ich bin sehr an Erfahrungen gewachsen.
Wie viele Touristen haben Sie schon nach Michelstadt gelockt... ins eigene Hotel "Die Träumerei" ?
Also die Geschäftsinhaber direkt um "Die Träumerei" herum sagen, dass sich die Kundschaft positiv verändert hat. Unser Hotel hatte gerade einjähriges Bestehen und ist gut ausgelastet, aber eine Auszeichnung vom Tourismusminister habe ich noch nicht.
Wie wichtig ist es Ihnen, den Rückhalt ihrer Familie zu haben ?
Ich muss gestehen, dieses Jahr war ich viel zu wenig da. Im Juni war ich drei Wochen bei meiner Familie, wo sich dann die Leute schon gefragt haben, ob ich keine Aufträge mehr hätte. Ich halte viel Kontakt mit meiner Familie, skype mit meiner Schwester, telefoniere, werde über alles informiert, denn ich trage ja auch Verantwortung. Und die Arbeit am Hotel, die Entscheidungen, welche Farben jetzt die Angestellten tragen oder wo der Baum hin soll, erdet einen ungemein. Wenn man gerade denkt, man verliert den Boden unter den Füssen, putze ich fünf Stunden lang meine Wohnung und dann geht’s auch wieder. Aber den Rückhalt, den ich in der Familie finde, den gibt’s auch nur da. Es ist zwanglos, authentisch und der Umgang untereinander, den hat man auch nur in der Familie so - oder bei Freunden...
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