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Liebling der Kamera
Hommage an ein Ausnahme-Talent : schön, rätselhaft und manchmal auch abgründig.
Romy Schneider war die Letzte, die im deutschen Kino uneingeschränkt ein Star genannt werden durfte. Und so wird denn auch kein Anlass ausgespart, sich an sie zu erinnern; sich vor dieser Frau und ihren Filmen zu verneigen, die viele seit ihrem Tod am 29. Mai 1982 fast schmerzlich vermissen. Am kommenden Dienstag wäre sie 70 Jahre alt geworden.
"Eine Filmliebe in Paris" heißt der Themenabend, den Arte der Schauspielerin im Vorfeld widmet und der sich (wieder mal) am Rätsel Romy abarbeitet. An ihrem chaotischen Liebesleben, den wechselhaften Launen und Gefühlsausbrüchen, kurz: ihrem Zustand zwischen Höhenflug und Verzweiflung, den sie oft ungefiltert vor der Kamera ausgelebt hat. Hier konnte Romy Schneider alles sein - wovon nicht nur ihr berühmter Ausspruch zeugt: "Ich kann nichts im Leben, aber alles auf der Leinwand"
Sie konnte das süße "Sissi"-Mädchen ebenso wie die geheimnisvolle Femme fatale an der Grenze zwischen Gut und Böse. Der französische Regisseur Claude Sautet, der fünf Filme mit ihr drehte, ließ sie so schön und abgründig und verführerisch aussehen wie selten. Bei Sautet durfte Romy die "Synthese aller Frauen" sein und emanzipierte, moderne, unabhängige Figuren spielen.
Den Auftakt des Arte-Themenabends bildet der letzte Film, den Romy Schneider in ihrer Karriere drehen sollte: "Die Spaziergängerin von Sans-Souci" (1981) unter der Regie von Jacques Rouffio. Zum ersten Mal spielt die Schauspielerin eine Doppelrolle, zum ersten Mal soll sie ein Projekt selbst initiiert haben - und stieß zunächst auf Widerstand: Keine Versicherung wollte das Risiko für die von einer Nierenoperation geschwächte Schauspielerin übernehmen. Der Film sollte ein Erfolg werden, und Romy widmete ihn ihrem verunglückten Sohn David.
Die Handlung alterniert zwischen dem Geschehen in der Gegenwart des Jahres 1981 und den in den Rückblenden erzählten Ereignissen im Jahr 1933. Als Lina spielt Romy Schneider die Frau von Max (Michel Piccoli), der einst als Kind von der Jüdin Elsa (Romy Schneider) gerettet wurde, nachdem seine Eltern von den Nationalsozialisten ermordet worden waren. "Die Spaziergängerin von Sans-Souci" ist Romy Schneiders 58. Film. Als er in die deutschen Kinos kommt, ist die Hauptdarstellerin schon fünf Monate tot.
Um 22.30 Uhr schließt sich der Dokumentarfilm "Romy Schneider - Eine Frau in drei Noten" von Frederick Baker an, der sich um Segen und Fluch des Star-Daseins dreht, um Schneiders fast manisches Streben nach Vollkommenheit. Wie sehr das Leben (und Sterben) der Schauspielerin die Menschen noch immer fasziniert, zeigen nicht zuletzt zwei Filmprojekte, die Romy Schneider wiederauferstehen lassen wollen: Seit September laufen die Dreharbeiten für einen TV-Film, in dem Jessica Schwarz die Hauptrolle spielt; Anfang 2009 soll der Kinofilm "Eine Frau wie Romy" mit Yvonne Catterfeld entstehen. Es fällt schwer zu glauben, dass Romy Schneider tot ist. Gerade in diesen Tagen scheint sie allgegenwärtig.
Von Karolin Jacquemain
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Rédigé par : Andre | 17 août 2011 à 13h47